Werner, wann hast du das erste Mail in einem Unternehmen deines Vaters gearbeitet?
Schon ganz früh, als Ferienjobber. Für fünf Mark in der Stunde habe ich auf dem Bau gearbeitet, oft auswärts. In den Sommerferien sechs, sieben Wochen unterwegs: Tagsüber Bodenproben nehmen, Aufmaß machen, Pflöcke einschlagen und dann abends im Container übernachten. Harte Arbeit, die aber Spaß gemacht hat. Und das Geld konnte man natürlich super in der Disco auf den Kopf hauen! (lacht)
Und dann bist du nach der Schule "richtig" im Unternehmen eingestellt worden?
Ja, 1988 hat mein Vater die Firma Müller Maschinenbau gekauft, die Rundwebstühle hergestellt hat, und diese Produktion nach Windischbergerdorf verlegt. Hier hatte er erst neue Hallen gebaut, in denen noch Platz frei war. Und in diesem neuen Rädlinger Maschinenbau habe ich meine Ausbildung zum Maschinenbauer begonnen.
Wie ging es dann weiter für dich und den Maschinenbau?
Ich habe nach der Ausbildung den Techniker gemacht und parallel im Unternehmen weitergearbeitet. Anschließend wurde ich dann zum Betriebsleiter. Aus dem Maschinenbau haben sich zwei Geschäftsbereiche entwickelt:
Zum einen kam mein Vater auf die Idee „Ich habe hier gute Fachleute und brauche für mein Unternehmen Baumaschinenausrüstung – warum nicht selbst entwickeln und bauen?“ Also haben wir angefangen, Baggerlöffel zu konstruieren und zu produzieren. Und durch die direkte Zusammenarbeit mit den Baggerfahrern wurden diese schnell sehr gut und ein echter Wettbewerbsvorteil für unser Bauunternehmen.
Zum anderen haben wir den Rundwebstuhl immer weiter optimiert. Der gewebte Schlauch wurde immer besser – und war irgendwann zu gut für einen Feuerwehrschlauch…